Geschäftsanbahnung im Rahmen des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU
Kosmetik und Reinigungsmittel in Korea
Branchen: Schönheitspflege und Haushaltspflege
Zielmarkt: Korea
Ort: Seoul, nach Bedarf weitere Orte
Zeit: 10. – 14. Juni 2024
Zielgruppe: deutsche Anbieter und Zulieferer mit Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Kosmetik, Körperpflege, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Abfüllanlagen, Verpackung etc.
Kosten: 500-1.000 EUR
Programm
Montag
Vormittag:
Länderbriefing: Vorträge von AHK, Deutscher Botschaft und GTAI zu aktuellen wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in Korea
Nachmittag: Store-Checks
Dienstag
Vormittag: Präsentationsveranstaltung: Einführung in die koreanische Branche, Vorstellung der deutschen Branche für Körperpflege, Vorstellung der deutschen Branche für Haushaltspflege, sowie Präsentationen der deutschen Teilnehmenden („Pitches“)
Nachmittag: Individuelle Einzelgespräche mit potenziellen Geschäftspartner/innen
Mittwoch
Roundtable mit lokalen Verbänden
Individuelle Einzelgespräche mit potenziellen Geschäftspartner/innen
Store Checks
Donnerstag
Individuelle Einzelgespräche mit potenziellen Geschäftspartner/innen
Store Checks
Freitag
Individuelle Einzelgespräche mit potenziellen Geschäftspartner/innen
Feedback-/Abschlussgespräche
Die Hintergründe
Der koreanische Markt
Mit knapp 51,8 Millionen Einwohnern liegt Korea auf Rang 13 der bevölkerungsreichsten Staaten in Asien. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von knapp 1,8 Billionen US-Dollar ist es Asiens viertgrößte Volkswirtschaft. Gewerbliche Waren können dank des Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union zollfrei nach Korea exportiert werden. Das Wachstum der exportorientierten Volkswirtschaft wird momentan durch die schwächere Weltkonjunktur verlangsamt und wird voraussichtlich 2023 ein Plus von 1,4 Prozent und 2024 von 2,3% verzeichnen
Marktchancen für deutsche Unternehmen
Laut Korea Health Industry Development Institute ist der koreanische Kosmetikmarkt der neuntgrößte weltweit. Die heimische Industrie gilt als sehr innovationsfreudig und boomt seit den 2010er Jahren, besonders in der Gesichtspflege. Diese „Korean beauty“ oder „K-beauty“ macht Korea zum viertgrößten Kosmetikexporteur weltweit – einen Rang hinter Deutschland. Dennoch genießen Kosmetikprodukte mit dem „Made in Germany“ Gütesiegel in Korea einen guten Ruf. Zudem sind koreanische Konsumentinnen und Konsumenten weniger markentreu als deutsche Kunden, was deutschen Unternehmen den Eintritt erleichtern kann.
Deutsche Kosmetikunternehmen haben vor allem im Bereich der „functional cosmetics“ einen bewährten Platz. In den vergangenen Jahren waren Schlagworte wie Anti-Aging, Antioxidantien, Hautaufhellung, Sonnenschutz und Schutz vor Umweltverschmutzung die populärsten Bereiche für die kosmezeutische Industrie in Korea. Wachstumsstärker ist der Bereich der „dermacosmetics“ (Wortzusammensetzung aus „dermatology“ und „cosmetics“) mit Raten von durchschnittlich 15% jährlich seit Anfang des Jahrzehnts.
Starke Untersektoren für deutsche Exporte nach Südkorea sind ebenfalls biologische und vegane Schönheitskosmetik und Naturkosmetik.
Der Markt für Männerpflegeprodukte gewann in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Deutsche Unternehmen, die auf Männerpflegeprodukte spezialisiert sind, insbesondere Gesichtspflegeprodukte wie Cremes, Lotions und Shaving-Produkte, können von diesem Trend profitieren.
Mit Blick auf Koreas geopolitische Lage in Ostasien und dem Pazifik erschließen sich auch neue Märkte und Sektoren für deutsche Hersteller von Halal-Kosmetik.
Ein weiterer interessanter Marktbereich ist der Beauty-Tech-Markt, der Kosmetika und IT-Technologien kombiniert. Deutsche Unternehmen, die Trends, wie personalisierte Kosmetika und Pflegeprodukte bereits erfolgreich umsetzen, können den koreanischen Beauty-Tech Markt erfolgreich betreten.
Die koreanische Wasch- und Reinigungsmittelindustrie wird auf einen Wert von 247 Millionen Euro taxiert. In den letzten Jahren gewannen Flüssigwaschmittel mehr und mehr an Bedeutung. Insbesondere Flüssigwaschmittel für Niedrigtemperaturen sind in Korea gefragt. Vor allem die Nachfrage nach Waschmitteln und Weichspülern für das Waschen und Trocknen in Innenräumen sowie Hochleistungsprodukten mit antibakterieller und virenabtötender Wirkung nimmt in Korea deutlich zu. Im Bereich der Geschirrspülmittel ergeben sich ebenfalls weitreichende Markteintrittspotentiale.
Nachhaltige Produkte, Rohstoffe und Verpackungen
Die Stärke der deutschen Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit (von der Lieferkette bis zur Verpackung) bietet sowohl bei der Körper- als auch der Haushaltspflege einen Wettbewerbsvorteil gegenüber koreanischen Unternehmen. Hier profitieren deutsche Unternehmen von der koreanischen Wahrnehmung Deutschlands als traditioneller Vorreiter des Umweltschutzes. Mittlerweile ist die Reduzierung von Kunststoffen für die koreanische Industrie zu einer wichtigen Initiative geworden, wovon deutsche Unternehmen profitieren können.
Ein weiterer wichtiger Trend ist die Bewegung zu biologischen und natürlichen Inhaltsstoffen. Aktuell gibt es nur wenige Wasch- und Reinigungsmittel in Korea, die mit rein biologischen und natürlichen Inhaltsstoffen produziert werden. Diese Bedingungen können deutschen Unternehmen „first-mover“ Vorteile bringen.
Teilnahme
Das Projekt ist Bestandteil des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens:
- 500 EUR (netto) für Teilnehmer mit weniger als 2 Mio. EUR Jahresumsatz und weniger als 10 Mitarbeitern
- 750 EUR (netto) für Teilnehmer mit weniger als 50 Mio. EUR Jahresumsatz und weniger als 500 Mitarbeitern
- 1.000 EUR (netto) für Teilnehmer ab 50 Mio. EUR Jahresumsatz oder ab 500 Mitarbeitern
Der Betrag ist nach der Freigabe des Projekts an die econAN international GmbH zu zahlen und ist nicht erstattbar.
Allen Teilnehmenden werden die individuellen Beratungsleistungen in Anwendung der De-Minimis-Verordnung der EU bescheinigt. Teilnehmen können maximal 12 deutsche Unternehmen. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt, wobei KMU Vorrang vor Großunternehmen haben. Die Teilnehmenden erklären ihr Einverständnis, sich an zwei Befragungen zur Evaluierung des Geschäftsanbahnungsprojektes (am Ende der Reise sowie sechs bis acht Monate nach der Reise) zu beteiligen.
Anmeldeschluss: 10. März 2024