Schiffbau, maritime Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz in Indonesien

Geschäftsanbahnung im Rahmen des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU

Zielmarkt: Indonesien

Orte: Jakarta, Surabaya

Zeit: 26.2. – 1.3. 2024

Termine vor Ort mit: z.B. Reedereien, Werften, Distributoren und Handelsvertretern

Zielgruppe: kleine & mittelständische Unternehmen, Selbständige, fachbezogene freie Berufe
 

Branchen: Zulieferindustrie für Schifffahrt und Schiffbau mit Schwerpunkt auf Technologien für Klima- und Umweltschutz sowie maritime Digitalisierung​

Sollten Sie nicht sicher sein, ob sich Ihr Produkt / Ihre Dienstleistung für eine Teilnahme am Projekt eignet, sprechen Sie uns bitte an!

Kosten: 500 – 1.000 Euro (abhängig von Unternehmensgröße, s.u.)

Vom 26.02. bis zum 01.03.2024 führt die AHK Indonesien, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, eine Geschäftsanbahnung nach Indonesien durch. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU).

In Indonesien besteht technisch großer Nach­hol­bedarf, allen voran bei der Effizienz und Zuverlässigkeit der eingesetzten Schiffe. Außerdem müssen die Vorschriften der International Maritime Organisation (IMO) zur Reduktion von Treibhausgasen von international agierenden indonesischen Reedereien eingehalten werden. Der indonesische Schiffbau-Sektor ist dabei von aus dem Ausland importierten Komponenten abhängig. Deutsche Technologie genießt in Indonesien einen sehr guten Ruf. Im Rahmen dieser fünftägigen Geschäftsanbahnung in die Hauptstadt Jakarta sowie das Schiffbauzentrum Surabaya im Osten der Insel Java sollen die aktuellen Entwicklungen diskutiert und  durch im Vorfeld vereinbarte individuelle Termine neue Geschäftsbeziehungen initiiert werden.

 

Durchführer:

Partner:

Was ist eine Geschäftsanbahnungsreise?

Für die Projektteilnehmer*innen werden im Vorfeld individuell auf ihre Anforderungen zugeschnittene Geschäftsgespräche mit potenziellen Kooperationspartner*innen, Kund*innen und Branchenexpert*innen organisiert. In Vorbereitung auf die Reise erhalten sie eine Zielmarktanalyse, die auf die relevante Branche, deren Marktentwicklung, Vertriebsinformationen sowie die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen auf dem indonesischen Markt eingeht. Im Rahmen einer fachbezogenen Präsentationsveranstaltung stellen die deutschen Teilnehmenden ihre Leistungen, Produkte und Technologien dem lokalen Fachpublikum vor: Vertreter*innen der Wirtschaft, Verbänden, Verwaltung und Presse.

Die Branche in Indonesien

Indonesien besteht aus mehr als 17.000 Inseln mit mehr als 50.000 Kilometer Küstenlinie. Das Land liegt an international bedeutenden Schifffahrtsrouten, und auch der nationale, interinsulare Schiffsverkehr ist für Indonesien von größter Bedeutung, ebenso wie die Fischerei- und Offshore-Flotte.  Die indonesische Schiffsflotte wird auf 80.000 Schiffe geschätzt. Die Hälfte davon wird im Fischereisektor eingesetzt. Weitere 20.000-30.000 Schiffe gelten als Handelsschiffe. Weite Teile der Flotte sind veraltet. Nach Regierungsangaben wurden im Zeitraum 2019-2021 insgesamt 473 Schiffseinheiten im Inland gebaut. Ein großer Anteil entfiel auf Bargen (274 Einheiten) und Schlepper (100 Einheiten). Weiterhin konnten lokale Werften einen Auftragseingang von ca. 400 Schiffen im Jahr 2022 verzeichnen. Mehr als 250 Werften sind im Land aktiv. Wichtige Cluster befinden sich in Jakarta, Surabaya und Batam. Weiterhin gibt es 127 unterstützende Industrieunternehmen, die Material und Komponenten herstellen. Wichtige Exportmärkte sind asiatische Nachbarländer sowie Afrika. Auf der Einkaufsliste standen Passagierfähren, Patrouillenboote, Frachter und Tankschiffe.

Marktchancen für deutsche Unternehmen

Traditionell sind deutsche Zulieferunternehmen als Lieferanten für den indonesischen Markt aktiv, haben jedoch gegenüber ihren asiatischen Wettbewerbern den Nachteil der geringeren Marktpräsenz. Die aktuell verschärften IMO-Regeln zur Emissionsreduzierung in der Schifffahrt werden auch in Indonesien die Nachfrage nach neuen Schiffen und Modernisierungen erhöhen. Indonesien will bis 2060 CO2-neutral werden. Die Schifffahrtsindustrie verursacht 19 Prozent der indonesischen CO2-Emissionen. Die Reederei Pertamina International Shipping (PIS) will verstärkt auf grüne Technologien setzen. Deshalb sollen in den nächsten 10 Jahren bis zu USD 1,6 Mrd. in neue umweltfreundliche Schiffe und nachhaltige Technik investiert werden. Die bestehende Flotte von 95 Schiffen soll um mehr als 60 Schiffe erweitert werden.

Ebenso steht das Thema Digitalisierung des Sektors weit oben auf der Agenda. Die in 2014 ins Leben gerufene inländische Meeresautobahn mit designierten Schiffen und Routen muss effizienter werden. Mit entsprechenden Daten könnten die Auslastung der Schiffe verbessert werden und unnötige Warte­zeiten im Hafen reduziert werden. Weiterhin bietet auch die Offshore-Industrie (Öl- und Gasförderung) Geschäftspotential.

Neben dem Bau von Passagier- und Frachtschiffen ist auch der Offshore-Bereich interessant. Indonesien verfügt über signifikante Öl- und Gasvorkommen, zu großen Teilen offshore. Zu Beginn des Jahres 2023 wurden wieder Explorations- und Förderungsaufträge vergeben. Darunter z.B. das Tuna Projekt (USD 3 Mrd. Investitionsvolumen) in der Region Natuna. Das Filetstück im Offshore-Bereich ist jedoch die Exploration des Masela-Blocks. Das in den Gewässern der Molukken gelegene Gasfeld wird ca. USD 20 Mrd. an Investitionen benötigen.

Vorläufiges Programm*

Sonntag, 25.02.2024
Individuelle Anreise aller Teilnehmenden

Montag, 26.02.2024
08.30 – 10.00 Länderbriefing zur deutsch-indonesischen politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie zu relevanten geschäftskulturellen Besonderheiten mit AHK, Deutscher Botschaft, GTAI
10.00 – 12.00 Gespräch mit Vertretern deutscher Unternehmen vor Ort
12.00 – 13.30 Gemeinsames Mittagessen
13.30 – 16.30 Besuche bei lokalen Institutionen und Unternehmen (z.B. staatlichen Organisationen und Reedereien)
18.30 – 20.30 Networking-Veranstaltung mit lokalen Verbänden und Unternehmen

Dienstag, 27.04.2024
08.30 – 17.00 Individuelle B2B-Gespräche in Begleitung des AHK-Teams

Mittwoch, 28.02.2024
08.30 – 13.30 Individuelle B2B-Gespräche in Begleitung des AHK-Teams / Gruppentermin bei einem Schiffbauunternehmen
13.30 – 18.00 Transfer nach Surabaya

Donnerstag, 29.02.2024
09.00 – 16.30 Präsentationsveranstaltung zum Thema „Marine Equipment and Systems Made in Germany“ und individuelle B2B-Gespräche
18.30 – 21.00 Gemeinsames Abendessen

Freitag, 01.03.2024
09.00 – 11.30 WIB Besichtigung einer Werft in Surabaya
11.30 – 13.30 WIB Evaluierung bei einem gemeinsamen Mittagessen
Im Anschluss Transfer zum Flughafen

*Zeitangaben WIB (Jakarta)

Teilnahme

Das Programm richtet sich insbesondere an KMU, Selbstständige der gewerblichen Wirtschaft sowie fachbezogene Freie Berufe und wirtschaftsnahe Dienstleistungsunternehmen mit Geschäftsbetrieb in Deutschland mit entsprechendem Branchenschwerpunkt. Bei der Vergabe der Teilnehmerplätze wird daher kleinen und mittleren Unternehmen Vorrang gegenüber Großunternehmen eingeräumt.
Das Projekt ist Bestandteil des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens:

  • 500 EUR (netto) für Unternehmen mit weniger als 2 Mio. EUR Jahresumsatz und weniger als 10 Mitarbeitenden
  • 750 EUR (netto) für Unternehmen mit weniger als 50 Mio. EUR Jahresumsatz und weniger als 500 Mitarbeitenden
  • 1.000 EUR (netto) für Unternehmen ab 50 Mio. EUR Jahresumsatz oder ab 500 Mitarbeitenden

Bei dieser Reise wird die indonesische Mehrwertsteuer i.H. von 11% auf den Rechnungsbetrag fällig.

Teilnehmen können maximal 12 Unternehmen. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt, wobei KMU Vorrang vor Großunternehmen haben. Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten werden von den Teilnehmenden selbst getragen. Für alle Teilnehmenden werden die individuellen Beratungsleistungen in Anwendung der De-Minimis-Verordnung der EU bescheinigt. Die Teilnehmenden erklären ihr Einverständnis, sich an zwei Befragungen zur Evaluierung des Geschäftsanbahnungsprojektes (am Ende der Reise sowie sechs bis acht Monate nach der Reise) zu beteilige

Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogrammes für KMU finden Sie unter: www.gtai.de/mep 

Anmeldeschluss: 24. November 2023

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Bild: ammar-andiko-6FlJ8vqS8Y0-unsplash

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